Abschuss von MH17 über der Ostukraine: Niederlande wollen Russland vor dem EGMR verklagen

Wegen des Abschusses der Passagiermaschine von Malaysia Airlines mit der Flugnummer MH17 wollen die Niederlande Russland vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) verklagen.

Das hat die Regierung des Landes am 10. Juli beschlossen. "Gerechtigkeit für die 298 Opfer des Abschusses von Flug MH17 ist und bleibt oberste Priorität für die Regierung", sagte Außenminister Stef Blok.

Die Boeing von Malaysia Airlines wurde am 17. Juni 2014 über den besetzten Gebieten der Ostukraine abgeschossen. Alle 298 Menschen an Bord kamen ums Leben.

Laut dem Bericht des internationalen Ermittlerteams (Joint Investigation Team JIT) zum Abschuss von MH-17 wurde die Passagiermaschine mit einem Flugabwehrsystem Buk der russischen Streitkräfte abgeschossen. Das Buk-Raketensystem gehörte zu Beständen der 53. Luftabwehr-Brigade in der russischen Stadt Kursk. Das Ermittlungsteam besteht aus Vertretern der Niederlanden, Malaysias, Australiens, Belgiens und der Ukraine.

Die Niederlande und Australien machten Russland für den Abschuss von Flug MH17 offiziell verantwortlich.

Im März startete vor dem Bezirksgericht Den Haag der Strafprozess zum Abschuss des Passagierfluges. Angeklagt sind drei Russen und ein Ukrainer. Bei den Russen handelt es sich um den Ex-Offizier des russischen Militärgeheimdienstes GRU und früheren so genannten Verteidigungsminister der „Volksrepublik“ Donezk, Igor Girkin (Strelkow), den General, zu Zeitpunkt des Flugzeugabschusses Oberst des GRU und der so genannte Leiter des „GRU der Volksrepublik Donezk“, Sergej Dubinskij, den Oberstleutnant des GRU Oleg Pulatow. Der Ukrainer Leonid Chartschenko kämpfe an der Seite der „Volksrepublik Donezk“. Das Verfahren findet in Abwesenheit der Angeklagten statt. Oleg Pulatow wird beim Prozess von Anwälten der niederländischen Kanzlei Sjöcrona Van Stigt vertreten.