Besatzer planen, 400 Kinder aus Region Saporischschja unter Deckmantel eines Urlaubs nach Russland zu bringen
Russische Besatzer planen, 400 ukrainische Kinder aus dem vorläufig besetzten Gebiet Saporischschja unter dem Vorwand eines Urlaubs in die Region Jaroslawl zu bringen.
Wie Ukrinform meldet, berichtet das das Zentrum für Nationalen Widerstand.
Russische „Verwaltungen“ in den besetzten Gebieten haben ein weiteres „Urlaubsprogramm“ für Kinder aus der Region Saporischschja angekündigt: Bis Ende des Jahres sollen mehr als 400 Minderjährige die Region Jaroslawl besuchen.
„Laut Version der russischen Strukturen handelt es sich angeblich um einen „interregionalen Austausch“, die Spaziergänge an der Wolga, sportliche Aktivitäten und Besuche lokaler Museen. Hinter der Fassade touristischer Rhetorik verbirgt sich jedoch etwas anderes: die systematische und kontrollierte Verschleppung ukrainischer Kinder tief in das Gebiet der Russischen Föderation“, so das Zentrum.
Analysten des Zentrums stellen fest, dass solche Reisen unter völlig intransparenten und unkontrollierten Mechanismen stattfinden. Die Eltern haben keinerlei Einfluss auf die Organisation dieser Austausche, internationale humanitäre Organisationen erhalten keinen Zugang, und die russische Seite präsentiert alles beharrlich als touristische Programme, ohne die rechtlichen Grundlagen für die Beförderung Minderjähriger in die Russische Föderation zu erklären.
Der Gouverneur der Region Jaroslawl, Michail Jewrajew, erklärte, dass die Region bis Ende 2025 etwa 400 Kinder aufnehmen werde.
„Solche „Austausche“ sind ein weiteres Element der Politik der Integration der besetzten Gebiete in den russischen Raum. Unter dem Deckmantel von Reisen werden Kinder von ihrem familiären Umfeld getrennt, Bedingungen für ideologische Beeinflussung und eine schrittweise Gewöhnung an russische Institutionen geschaffen. Für viele Familien bedeutet dies keinen zeitweiligen Besuch, sondern das Risiko einer langwierigen Isolation und des Verlusts der Kontrolle über das Schicksal ihrer eigenen Kinder“, betonte das Zentrum.
Russische Truppen haben zum Stand vom 28. November 2025 nach offiziellen Angaben des Amts der Generalstaatsanwaltschaft der Ukraine schon 671 Kinder in der Ukraine getötet und 2.270 verletzt.
Diese Angaben sind nicht endgültig, da daran gearbeitet wird, sie an Orten aktiver Kampfhandlungen und in vorläufig vom Feind besetzten und befreiten Gebieten zu prüfen.
Wie berichtet befinden sich nach Schätzungen ukrainischer Menschenrechtsaktivisten bis zu 1,6 Millionen ukrainische Kinder unter russischer Kontrolle. Sie wurden entweder in die Russische Föderation verschleppt oder sind gezwungen, in vorläufig besetzten Gebieten zu leben.
Tägliche Bomben- und Raketenangriffe und Beschießungen der russischen Armee führten zur Beschädigung von zahlreichen Bildungseinrichtungen. Viele von ihnen wurden komplett zerstört. Am schlimmsten ist die Lage in den Regionen Dnipropetrowsk, Donezk, Charkiw, Mykolajiw, Sumy, Kyjiw, Cherson, Schytomyr, Saporischschja, Tschernihiw.
Beschädigt sind auch zahlreiche Einrichtungen für Kinder: Krankenhäuser, Musikschulen, Sport- und Rehabilitationseinrichtungen, Jugendzentren, Bibliotheken.
Das Büro des Generalstaatsanwalts erinnert daran, dass Informationen über Kriegsverbrechen gegen Kinder gemeldet werden können: warcrimes.gov.ua und per Telefon: +380961004438, +380683235856. Mehr Informationen unter: childrenofwar.gov.ua. Das Beratungszentrum des Beauftragten der Werchowna Rada der Ukraine für Menschenrechte: 0800-50-17-20 (für Anrufe innerhalb der Ukraine), 044-299-74-08 (für Anrufe aus dem Ausland).
Das Gesundheitsministerium sammelt Informationen über Kinder, die während des Krieges mit Russland verletzt wurden. Die gesammelten Daten werden an das Büro des Präsidenten und einen speziellen Fonds übermittelt, der Eltern oder Erziehungsberechtigten finanzielle Unterstützung für die Behandlung oder Rehabilitation des Kindes leisten wird.
Foto: bring kids back