Tschechiens Außenminister warnt vor einem neuen „Münchner Abkommen“ in Bezug auf die Ukraine
Ein neues „Münchner Abkommen“ bezüglich der Ukraine sei unzulässig, betonte der tschechische Außenminister Jan Lipavský vor Journalisten vor dem Beginn eines Treffens der EU-Außenminister in Brüssel.
„Bei diesem Plan, falls es den wirklich gibt, würde es wieder um die Ukraine ohne die Ukraine gehen. Wie ich schon mehrmals betonte, stimmt die tschechische Diplomatie diesem Herangehen nicht zu. Wir haben das schon mehrmals erlebt. Obwohl es noch zu wenig nformationen oder Bestätigungen gibt, scheint es es sich wieder um ein „Münchner Szenario“ handeln. Ich habe schon früher davor gewarnt und werde es auch weiter tun. Dies soll ernst genommen werden“, so der Minister.
Die Regierungschefs Großbritanniens, Frankreichs, Italiens und des Deutschen Reichs unterschrieben 1938 das Münchner Abkommen, das die Abtretung des zur Tschechoslowakei gehörigen Sudetenlands an das Deutsche Reich feslegte. Das Land verlor damit ein Viertel seiner Bevölkerung und ein Fünftel seiner Fläche.