Selenskyj bei Tagung Internationaler Koalition: Ukraine konnte 1.625 von Russland verschleppte Kinder zurückholen
Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte heute in seiner Rede beim Treffen der Internationalen Koalition für die Rückholung ukrainischer Kinder, das am Rande der 80. UN-Generalversammlung in New York stattfindet, dank der Initiative „BringKidsBackUA“ seien bereits 1.625 ukrainische Kinder zurückgebracht worden. In diesem Jahr werde die Ukraine den Vereinten Nationen eine Resolution vorlegen, in der die Verschleppung und Deportation ukrainischer Kinder von Russland verurteilt werde.
Die Rede wird auf dem YouTube-Kanal des Präsidialamts übertragen, berichtet Ukrinform.
„Kinder gewaltsam aus einem Staat zu nehmen und zu versuchen, sie für Vorteil eines anderen Staates umzuerziehen, ist ein klares Verbrechen. Die UN muss das noch einmal klar sagen. Deshalb müssen diese Verbrechen gestoppt werden. Die Verbrecher müssen vor Gericht gestellt werden. Ukrainische Kinder müssen nach Hause zurückkehren“, erklärte Selenskyj.
Das Staatsoberhaupt erinnerte daran, dass dank der Initiative „BringKidsBackUA“ bereits 1.625 ukrainische Kinder zurückgebracht werden konnten. Heute sei jedoch ein Resultat notwendig – die Rückholung aller Kinder sei notwendig.
„Wir kämpfen mehrere Jahre dafür, unsere Kinder zurückzubringen. Und wir brauchen echte Ergebnisse, reale, das heißt die Rückkehr aller verschleppten ukrainischen Kinder“, sagte Selenskyj.
Er erinnerte daran, dass Tausende ukrainische Kinder Opfer des doppelten Verbrechens Russlands geworden seien.
„Russland hat sie zuerst entführt und deportiert, und jetzt versucht es, ihnen alles zu nehmen – ihre Kultur, ihren Charakter, ihre familiäre Bindung und ihre Identität“, merkte das ukrainsiche Staatsoberhaupt an.
Der Präsident erinnerte weiter daran, dass die ukrainische Delegation während der Verhandlungen in der Türkei eine Liste mit 339 verschleppten Kindern übergab, die Russen jedoch bisher keine Informationen über ihr Schicksal bereitgestellt hätten.
„In der Türkei haben wir den russischen Vertretern eine erste Liste mit 339 Kindern übergeben. Klare Informationen. Nur ein winziger Bruchteil der Tausenden, die wir retten müssen. Bis jetzt hat Russland fast nichts unternommen. Es hat nicht einmal echte Informationen über diese Kinder gegeben“, sagte das Staatsoberhaupt.
Deshalb beginnt die Ukraine seiner Aussage nach mit einem Tracking-Mechanismus, um alle Daten über Kinder zu sammeln, die gewaltsam nach Russland und in die besetzten Gebiete verschleppt wurden. „Russland verbirgt die Wahrheit. Daher ist diese Arbeit von entscheidender Bedeutung“, sagte der Präsident.
Er rief die Partner dazu auf, in jedem Sanktionspaket den Druck auf jene russischen Politiker, Beamten, Richter, Propagandisten und andere zu erhöhen, die an der Verschleppung von Kindern und Versuchen, ihr Bewusstsein umzuprogrammieren, beteiligt sind.
First Lady Olena Selenska nahm an der Sitzung der Internationalen Koalition für die Rückholung ukrainischer Kinder teil.