Selenskyj zur Reaktion der Welt auf russische Drohnen in Polen: Erklärungen mehr als genug, aber Taten fehlen

Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte in seiner abendlichen Videorede, die massive Bewegung russischer Drohnen nach Polen sei eine gezielte Aktion des Kremls und kein Zufall. Der ukrainische Präsident betonte die Notwendigkeit einer gemeinsamen Luftverteidigung Europas und die Bereitschaft, Polen mit Technologie und Geheimdienstinformationen zu helfen.

„Ab ein Uhr morgens registrierte unser Militär die Bewegung russischer Drohnen in Richtung der polnischen Grenze“, merkte er an.

Das Staatsoberhaupt erklärte, dies sei kein Zufall oder Fehler, sondern eine gezielte Bewegung gewesen.

Selenskyj merkte auch an, dass die Russen sowohl ukrainisches als auch belarussisches Territorium nutzten, um in den polnischen Luftraum einzudringen.

„Fast zwei Dutzend Drohnen sind nach Polen gelangt, und von ukrainischer Seite haben sie offenbar weniger als die Hälfte der Gesamtzahl gesteuert. Kalkulierte russische Aktivität. Und wir sehen, wie die Situation letztendlich aussieht – wie schwierig es war, damit umzugehen“, betonte er.

Ihm zufolge bot die Ukraine Polen die notwendige Hilfe bei Gegenmaßnahmen an.

„Niemand kann garantieren, dass es nicht Hunderte sein werden, wenn es bereits Dutzende von Drohnen gibt. Nur gemeinsame europäische Anstrengungen können Schutz bieten. Wir sind bereit, mit Technologie, Besatzungstraining und den notwendigen Informationen zu helfen“, betonte der ukrainische Präsident.

Gleichzeitig betonte Selenskyj, dass Russland bisher keine harte Reaktion der globalen Staats- und Regierungschefs auf das russische Vorgehen erhalten habe – eine Reaktion in Taten.

„Es gibt mehr als genug Aussagen, aber es mangelt noch an Taten. Die Russen testen die Grenzen des Möglichen. Sie testen die Reaktion. Sie fixieren, wie die Streitkräfte der Nato-Staaten operieren, was sie können und was sie noch nicht können“, betonte das Staatsoberhaupt.

Er erinnerte auch daran, dass gemeinsame Übungen mit den Russen auf belarussischem Gebiet begonnen haben, und räumte ein, solche Aktionen könnten sozusagen Teil eines „Trainingsplans“ sein.