Zeit für Beschlagnahmung von Vermögenswerten: Selenskyj ruft Welt auf, Russlands Kriegsmaschine komplett zu blockieren

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In einer Online-Rede anlässlich des 50. Jahrestages der Schlussakte von Helsinki der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) rief Präsident Wolodymyr Selenskyj die Weltgemeinschaft dazu auf, Russlands Kriegsmaschine komplett zu blockieren und insbesondere alle eingefrorenen russischen Vermögenswerte auf den Schutz vor russischer Aggression zu richten.

Das Video seiner Rede veröffentlichte er Präsident auf Telegram, berichtet Ukrinform.

„Ich bin allen dankbar, die Sanktionen gegen Russland verhängen und neue vorbereiten. Und wir müssen Russlands Kriegsmaschine komplett blockieren, seine Rüstungsindustrie abschneiden, seine Energieeinnahmen begrenzen und schließlich alle eingefrorenen russischen Vermögenswerte, die durch Korruption erworben wurden, auf den Schutz vor russischer Aggression richten. Es ist Zeit, russische Vermögenswerte zu beschlagnahmen. Nicht einfach nur einfrieren, sondern beschlagnahmen und für die Bedürfnisse des Friedens, nicht des Krieges nutzen“, sagte er.

Selenskyj sagte außerdem, Russland habe in dieser Nacht einen weiteren massiven Angriff auf die Ukraine, diesmal auf Kyjiw, verübt und dabei Hunderte von Shahed-Drohnen sowie Raketen abgefeuert.

„Unsere Luftabwehr hat viele abgeschossen, aber leider nicht alle. Und wieder hat eine russische Rakete ein Wohnhaus getroffen. Der gesamte Eingang des Gebäudes ist komplett zerstört worden – ebenso wie das Leben der dort lebenden Menschen. Dutzende Menschen in ganz Kyjiw sind durch den heutigen Angriff verletzt worden. Es gibt Todesopfer, und leider steigt die Zahl der Verletzten weiter an“, sagte er.

Der Präsident erinnerte auch daran, dass Russland vor zwei Tagen ein Gefängnis in der Region Saporischschja mit gelenkten Fliegerbomben angegriffen hatte. Er betonte, die Russen hätten mit Sicherheit gewusst, dass es sich um eine zivile Einrichtung handelte. Bei dem Angriff starben 16 Menschen, 43 wurden verletzt.

„Russland verübt weiterhin solche Angriffe, auch wenn die ganze Welt es auffordert, den Krieg zu beenden. Den Krieg, den Russland begonnen hat, den Krieg, den Russland weiter in die Länge zieht, den Krieg, den nur die russischen Behörden wollen – die Behörden, die in einer anderen Epoche feststecken. Sie stecken mental in einem anderen Jahrhundert fest – einer Zeit brutaler Gewalt, Deportationen und der absoluten Missachtung von Menschenrechten und Gleichheitsprinzipien. Wir alle wissen: Solche Ideen und solche Zeiten dürfen nie wieder nach Europa zurückkehren. Und wir alle wissen, wie wir uns davor schützen können, wie wir Europa vor dem schützen können, was das heutige Russland mit sich bringt“, betonte das Staatsoberhaupt.