„Schienenkrieg“ in Belarus: Drei Menschen zu insgesamt 66 Jahre Haft verurteil
Ein Gericht im belarussischen Homel hat drei Einwohner der Stadt Swetlahorsk zu mehr als 20 Jahren Haftstrafe für jeden verurteilt. Ihnen wurden eine Sabotageakte gegen die belarussische Eisenbahn vorgeworfen, um den russischen Waffentransport zur Grenze zur Ukraine zu verzögern, berichtet ein Menschenrechtsprojekt „Homelskaj wjasna“.
Nach Ermittlungsangaben Dsjanis Dsikun, Demytrij Rawytsch und Aleg Maltschanow setzten am 28. Februar 2022 ein Stellwerk auf der Strecke zwischen Scherd – Astankowitschi, die zur Ukraine führt.
Drei Männer wurden wegen Terrorismus, Landesverrat, Zerstörung der Verkehrswege und Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung für schuldig gesprochen. Maltschanow erhielt 21 Jahre Haftstrafe, Rawytsch 22 und Dsikun 23 Jahre Haft.
Nach Angaben der Menschenrechtleer sind das die härtesten Urteile in Fällen der Eisenbahnsabotage. Zuvor war die maximale Haftstrafe 16 Jahre.
In den ersten Wochen nach der russischen Invasion in die Ukraine gab Dutzende Sabotageakten in Belarus auf der Eisenbahn. Im Mai wurde das Strafrecht verschärft. Wegen der „versuchten terroristischen Handlung“ droht jetzt auch die Todesstrafe.