Kirchen-Fake russischer Propaganda im Vorfeld von Weihnachten

Russland versuch, russischsprachige Ukrainer misstrauisch zu der Orthodoxen Kirche der Ukraine zu machen.

In russischen Internetmedien und Telegrammkanälen kursiert ein Foto einer „Ankündigung“, die angeblich an der Tür einer der Kirchen der Orthodoxen Kirche der Ukraine aufgehängt wurde. In dem Text heißt es, dass Kirchenglieder, die es nicht bereut haben, „sich selbst mit einer feindlichen Sprache zu verleumden“, nicht zu den Neujahrs- und Weihnachtsgottesdiensten zugelassen werden. Das Wappen der Diözese der Orthodoxen Kirche der Ukraine von Wolhynien ist oben auf der Ankündigung abgebildet.

Diese Ankündigung ist gefälscht. „Sie hat nie existiert und konnte nicht existieren“, sagte Erzpriester Witalij Sobko, Leiter des Pressedienstes der Diözese der Orthodoxen Kirche der Ukraine von Wolhynien, gegenüber Ukrinform.

„Trotz der Tatsache, dass in dieser Ankündigung das Wappen unserer Diözese verwendet wird, könnte ein solches Dokument grundsätzlich an der Tür keiner der Kirchen der Orthodoxen Kirche der Ukraine erscheinen. Jeder orthodoxe Geistliche, jeder bewusste Laie und einfach jeder Mensch mit gesundem Menschenverstand versteht, dass es keine Sünde ist, in irgendeiner Sprache zu sprechen“, sagte Witalij Sobko.

Der Erzpriester fügte hinzu, dass es in der Orthodoxen Kirche der Ukraine so was nicht gibt, dass Kirchenglieder zu Gottesdiensten ohne Beichte nicht zugelassen werden.

„Jeder, wer möchte, darf an jedem Gottesdienst teilnehmen, und natürlich fragt niemand, ob er schon einmal gebeichtet hat“, betonte er.

Witalij Sobko merkte auch an, dass nach dem Beginn der umfassenden Invasion viele russischsprachige Vertriebene in die Region Wolhynien gekommen sind. Die Kirchenglieder finden in den Kirchen von Wolhynien Unterstützung, unabhängig davon, ob sie Ukrainisch oder Russisch sprechen.

Witalij Sobko hält die Ankündigung der russischen Propaganda für eine Provokation.

Das Fake mit der „Ankündigung“ erschien vor dem Hintergrund zahlreicher Durchsuchungen, die der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) in den Kirchen des Ukrainisch-orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats durchgeführte. Angefangen seit dem 2. Dezember wurden in den Kirchen des Moskauer Patriarchats zahlreiche Beweise für die Zusammenarbeit des Klerus dieser Kirche mit den Besatzern entdeckt. Einigen von ihnen wurde bereits Verdacht erklärt. Gegen sieben Kirchenmänner des Moskauer Patriarchats verhängte am 11. Dezember der Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat Sanktionen.

Andrij Olenin

yv