Angriffe auf AKW Saporischschja: Behörden empfehlen Einwohnern von Enerhodar Ausreise

Die russische Armee greift die Stadt Enerhodar und das Gelände des nahe liegenden Atomkraftwerkes Saporischschja an. Die militärische Administration der Oblast Saporischschja rät Einwohner der Stadt zur Ausreise.

Wie der Leiter der Administration Olexandr Staruch im Fernsehen sagte, funktionieren alle Zivilschutzdienste nur eingeschränkt. „Wir empfehlen die Ausreise aus Enerhodar, besonders Frauen und Kindern“, sagte er. Staruch zufolge gab es im AKW vier Netzanschlüsse, es bleibt jetzt nur einen Anschluss. Nach einem Beschuss in der Region Dnipropetrowsk mussten die Mitarbeiter den 5. Energieblock herunterfahren, betonte er und sagte: „Das ist Nuklearterrorismus pur“.

Der Gouverneur erinnerte daran, dass das AKW Saporischschja das größte in Europa ist und dort 1200 Kilogramm Uran lagern. Er forderte die Entmilitarisierung des Kraftwerkes und eine waffenfreie 30-Kilometer-Zone. Nach seinen Angaben wurden mehr als 100 Mitarbeiter des AKW von Russen entführt.

Die russische Armee kontrolliert das Atomkraftwerk seit dem 4. März. Sie stationiert dort Waffen und Munition.

Seit dem 5. August beschießen die Russen dauerhaft das AKW.

Die EU und weitere 42 Länder forderten Russland auf, seine Truppen aus dem AKW abzuziehen.