Ukrainischer Militärnachrichtendienst hat Spione in Kreml und erhält viel Informationen über russische Pläne

Die Ukraine erhält dank den Agenten, einschließlich der Quellen in Kreml, viele Informationen über russische Pläne.

Das erklärte der Chef der Hauptverwaltung für Aufklärung des Verteidigungsministeriums der Ukraine (Militärnachrichtendienst), Brigadegeneral Kyrylo Budanow, in einem Interview für “Coffee or Die”. Fragmente des Interviews werden auf der Facebook-Seite der Hauptverwaltung veröffentlicht.   

Budanow zufolge verstand Russland schon zwei Tagen nach dem Überfall, dass es nicht so gut läuft, wie sie dachten. Deswegen habe die russische Führung Pläne für die nächsten 30 und 60 Tagen (so genannte D30 und D60) erstellt. „Wir haben die erste Etappe (D30) überstanden. Da wir verstehen, was Russland tut, glauben wir, dass D60 auch erfolglos sein wird“, sagte er.

Budanow sei nicht überrascht, dass die russische Aggression erfolglos ist, weil die ukrainischen Agenten, einschließlich der Quellen in Kreml, viele Informationen über Pläner Russlands beschaffen. Die Ukrainer seien in viele Sektoren der russischen militärischen, politischen und finanziellen Führung eingesickert. Die Ukraine profitiert von den beschaffenen Informationen.

Als Beispiel führte Budanow einen Raketenangriff auf den Hafen Berdjansk und die Zerstörung eines russischen Landungschiffes an. „Die Rakete schlug zum richtigen Zeitpunkt ein, als sich Tankwagen und Fahrzeuge mit Munition dem Schiff näherten.“ So hätte man den richtigen Moment gewählt, um dem Feind einen maximalen Schaden zuzufügen.

Die Agenten in der russischen Führung, darunter auch in der Administration von Putin, ist laut Budanow sehr nützlich für die Ukraine. Die Möglichkeiten der Agentur wurden durch die Cyberaufklärung verstärkt. „Wir haben bedeutende Fortschritte bei der Cyberaufklärung erzielt“, sagte der General. So habe die Ukraine außer militärischer Geheimnisse „sehr gut den Umlauf des Geldes gesehen.“ „Wir wissen auch, was in der Energiewirtschaft Russland passiert und überwachen alle Innovationen im Waffenbereich.“

Der Chef des Nachrichtendienstes betonte auch die Wichtigkeit der Aufklärungshilfe der Verbündeten. Er verwies auf Erklärungen der ranghohen US-Geheimdienstler vor dem Kongress, dass der Geheimdienst-Austausch mit der Ukraine „revolutionär“ sei.