Immer mehr Deep Fakes: Medien müssen sich dagegen wappnen - dpa-Faktenchecker Voss
Der Leiter des Faktencheck-Teams bei der Deutschen Presse-Agentur, Stefan Voss sagte in einem Interview für die Nachrichtenagentur Ukrinform: „Es ist erschreckend, wie Videos und Audios heutzutage technisch manipuliert werden können. Und es ist noch dramatischer zu wissen, dass immer mehr Leute diese Fälschungstools nutzen werden. Die Frage ist nicht, ob Deep Fakes in unseren Ländern eingesetzt werden, um Falschbehauptungen zu verbreiten und unserer Gesellschaft zu schaden. Das wird auf jeden Fall passieren. Die Frage ist nur, wann?“
Voss zufolge sind journalistische und technische Fachkenntnisse gleich wichtig, um Deep Fakes zu erkennen. „Es wird die Aufgabe der Medien sein, Deep Fakes als solche zu enttarnen. Darauf müssen wir uns intensiv vorbereiten, sowohl technisch als auch journalistisch“, betonte der Experte.
Voss schließt nicht aus, dass die Deep Fakes irgendwann so „perfekt“ werden, dass es keine Technologie mehr gibt, um sie aufzudecken. „ Dann gibt es für Journalisten umso mehr Grund zum Handeln. Sie werden Fähigkeiten wie digitale Recherche, logisches Denken, langjährige Erfahrung in der Faktenprüfung und große Beharrlichkeit brauchen. Je mehr Journalisten diesen Weg gehen, desto erfolgreicher werden unsere freien Gesellschaften im Kampf gegen Desinformationen sein.“
Das Wort Deep Fake setzt sich aus den englischen Begriffen „Deep Learning“ und „Fake“ zusammen und bezeichnet Manipulationen mit Medieninhalten mithilfe künstlicher Intelligenz.