Große Geheimnisse einer kleinen Kirche

Große Geheimnisse einer kleinen Kirche

Ukrinform Nachrichten
Die Rotunde von Horjany (in Transkarpatien, am Rand der Stadt Uschhorod) ist die drittälteste Kirche in der Ukraine, nach der Sophienkathedrale und der Kirche des heiligen Kyrill in der ukrainischen Hauptstadt.

Das Wichtigste bei dieser Kirche ist eigentlich nicht nur die Anerkennung. Diese kleine Kirche ist eine wahre Schatztruhe. Es ist nicht genau bekannt, wer und warum sie hier errichtete, warum ist sie so gut im Laufe der Jahrhunderte erhalten geblieben: Man behauptet, das auf diesem Hügel entweder die alte Burg oder das Schloss war, von dem nur die Ruinen übrig sind, und die Kirche steht. Noch mehr Fragen gibt es wegen der Fresken der Rotunde, die italienischen Meistern zugeschrieben werden. Auf den Fresken sind zahlreiche Zeichen und Symbolen. Diese zu entschlüsseln ist sehr interessant.

Das erste Geheimnis der Rotunde ist ihr Alter. Bisher wurde nicht genau festgestellt, in welchem Jahrhundert sie errichtet wurde. Die Wissenschaftler nennen einige Variante, vom 10. bis zum 13. Jahrhundert.  Den historischen Angaben zufolge ist diese kleine St.-Anna-Kirche vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert in Vergessenheit geraten. Das Interesse von Historikern wurde geweckt, als bei einer Sanierung der Kirche 1879 farbige Fresken unter dem alten Putz entdeckt wurden. Der Fund war eine Sensation, ungarische Wissenschaftler begannen mit der Forschung. Nach ihren vorläufigen Ergebnissen entstanden die Fresken im 14./15. Jahrhundert. Es folgten detaillierte Forschungsarbeiten, die Kirche besuchten zahlreiche Forscher. Die Kirche aus Uschhorod wurde dann im ganzen Europa bekannt. 

Die Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern streiten bisher über die Herkunft der Rotunde von Horjany und ihren Zweck. Eine der bekanntesten Versionen ist folgende: Die Kirche steht auf dem Hügel, wo früher die sagenhafte Burg Ung, ein Sitz Fürsten Laborez, den, einer Legende nach, die Ungarn, die über die Karpaten vorstoßen, bezwangen. Es gibt auf dem Gelände, wo sich die Rotunde von Horjany befindet, auch Reste der Mauer und des Fundaments. Die werden von den Archäologen aber auf das 13. Jahrhundert datiert. Die Archäologen reden auch nicht über die Burg, sonder über einen Schlosskomplex, zu dem auch die Rotunde gehörte. 

Interessant ist, dass die Rotunde von Horjany einzigartig im Land ist. Auf dem Plan ist die Kirche sechseckig, die Kanten des Sechsecks werden aber so geglättet, dass fast alle Forscher den Grundriss für kreisförmig hielten.

Noch ein Geheimnis sind  die Fresken der Rotunde. Der Ort wurde eigentliche durch diese Fresken bekannt. Die Wissenschaftler sind der Meinung, dass sie in der Zeit der Protorenaissance entstanden waren und wurden von den italienischen Meistern   aus der Schule von Giotto gefertigt.

Es ist kein Wunder, dass sich die Künstler aus der Schule von Giotto in Transkarpatien, Tausende Kilometer von Italien, befanden. Dieses Gebiet war seit dem Beginn des 14. Jahrhundert im Besitz des italienischen Grafen Drugeth aus Neapel. Eine Familienzweige dieser Dynastie hatte gar ein Gut in Horjany und fügte ihren Namen das Wort „Gereny“ also „Von Horjany“.  Die Drugeth luden offenbar die italienischen Meister ein, den Innenraum der Kirche in Horjany zu bemalen. Diese Meister, die, wir können nicht sagten, dass sie der Schule von Giotto gehörten, aber seinen Stil nachahmten. Deswegen sehen wir hier „Giottos“  Nimbusse und Throne, Heilige tragen italienische Kleidung.

Sobald Sie die Kirche betreten, sehen Sie an den Wänden und im Altarteil diese Fresken. Nach den Angaben wurden sie in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts oder sogar im 14. Jahrhundert gemacht. Es gibt zwei Arten der Fresken, die früheren und die späteren, des byzantinischen Stils und des eigentlich italienischen Stils, diese werden der Schule von Giotto zugeschrieben.

Was an diesen Fresken fasziniert, ist die Tatsache, dass sie viele Zeichen und Andeutungen bergen.

Nach der Besichtigung der Fresken bleiben mehr Fragen, als vorher. Es gibt auch ein Gefühl, dass du mit etwas Außergewöhnlichen, mit dem Mysterium zu tun hast.

Tetjana Kohutytsch, Uschhorod

Foto Serhij Hudak und aus dem persönlichen Archiv von Olena Kudrja


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