Polen informiert Ukraine und baltische Staaten über russische Cyberangriffen Desinformationskampagnen
Wie das Außenministerium des Landes mitteilte, informierte Vizeminister Marcin Przydacz bei einem Treffen mit Diplomaten aus der Ukraine, Estland, Lettland und Litauen am Dienstag über die aktuelle Lage und über Schritte, die Warschau in diesem Zusammenhang unternehmen will. Es geht unter anderem um politische Instrumente der EU im Rahmen von Cyber Diplomacy Toolbox. Przydacz betonte die Notwendigkeit einer engeren Zusammenarbeit zwischen den Ländern der Region, die ständig von ähnlichen Angriffen wie in Polen betroffen sind. Laut dem Vizeminister sei eine koordinierte Reaktion auf Cyber-Angriffe sehr wichtig. Es sei aber auch notwendig, die Widerstandsfähigkeit in diesem Bereich und die Fähigkeiten für wirksame Gegenmaßnahmen zu entwickeln.
Früher wurde berichtet, dass etwa 100 Politiker in Polen Opfer eines groß angelegten Cyberangriffs waren. Nach Angaben der polnischen Geheimdienste steht die russische Hackergruppe UNC1151 hinter dem Angriff. Die Hackergruppe versuchte, etwa 4.500 E-Mail-Kontos zu knacken. Unter den Opfern der Cyberattacke war auch der Chef der Kanzlei des polnischen Premierministers Michał Dworczyk.
Nach polnischen Angaben sind die Aktivitäten der Gruppe UNC1151 ein Teil der Operation „Ghostwriter“ zur Destabilisierung der Situation in den mitteleuropäischen Ländern.