Ukraine akzeptiert keine Sprache der Ultimaten - Außenministerium zu Äußerungen von Dodik
Das sagte der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Oleh Nikolenko, in einem Kommentar für die Nachrichtenagentur Ukrinform zu den Äußerungen des bosnischen Politikers. Nach seinen Worten ist die Tatsache, dass die Ikone aus der Ukraine stammt, unbestritten ist. Die ukrainische Staatsanwaltschaft habe ein Ermittlungsverfahren über die illegale Ausfuhr der Ikone eingeleitet. „Wir erwarten, dass Bosnien und Herzegowina die Ikone nicht im innenpolitischen Kampf benutzen, sondern wird im Rahmen des Ermittlungsverfahrens und des Gutachtens zu einer möglichst schnellen Rückkehr der Ikone in die Ukraine beitragen wird“, sagte er. Der Sprecher betonte weiter, dass die Ukraine und Bosnien und Herzegowina Vertragsparteien des Übereinkommens über Maßnahmen zum Verbot und zur Verhütung der unzulässigen Einfuhr, Ausfuhr und Übereignung von Kulturgut der UNESCO von 1970. Ersuchen des Herkunftsstaats, der Vertragspartei ist, geeignete Maßnahmen zur Wiedererlangung und Rückgabe solchen Kulturguts zu ergreifen,
Vorsitzender des Staatspräsidiums von Bosnien und Herzegowina von der Serbenrepublik, Milorad Dodik, erklärte zuvor, dass er die aus der Ukraine stammende Ikone an das Land zurückgeben kann. Die Ukraine muss aber beweisen, dass sie nach der Ikone noch vor dem Datum seines Treffens mit dem russischen Außenminister Sergei Lawrow suchte.
Am 14. Dezember kam es zu einem Skandal, als Dodik die orthodoxe Ikone aus der Ukraine dem russischen Außenminister Sergei Lawrow schenkte. Nach Medienangaben erklärte Dodik, dass die Ikone in der ukrainischen Stadt „Luhansk gefunden“ wurde. Luhansk befindet sich in der Ostukraine und wird derzeit besetzt.
Die Botschaft der Ukraine in Bosnien und Herzegowina schickte am 17. Dezember eine Protestnote an das Außenministerium des Landes. Sie forderte Angaben zur Herkunft dieser Ikone.
Das russische Außenministerium gab dann die Ikone an die Botschaft von Bosnien und Herzegowina in Moskau zurück. Der Botschafter von Bosnien und Herzegowina brachte nach seinen Worten persönlich die Ikone in das Büro von Milorad Dodik.
Am 21. Dezember erklärte das Ministerium für Kultur und Informationspolitik der Ukraine, dass die Behörde die veröffentlichten Fotos des Siegels auf der Rückseite der Ikone analysierte und feststellte, dass es das Siegel der Regionalkommission für Denkmalschutz in Odessa ist. Die Kommission wurde 1926 beim Museum für Geschichte und Archäologie in Odessa gebildet.