Äußerungen von Fokin spiegeln nicht offizielle Position ukrainischer Delegation wider - Andrij Jermak
Das sagte der Leiter des Büros des ukrainischen Präsidenten, Andrij Jermak, berichtet die Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf die Pressestelle des Präsidialbüros. „Man muss ein Unterschied zwischen einer persönlichen Position und der Position der Delegation machen. Witold Fokin schloss sich dem Verhandlungsprozess vor kurzem an und befasst sich mit dem Thema. Deswegen versucht die ukrainische Seite, einige odiöse und zweideutige Formulierungen, die die vorherige Staatsführung aus irgendeinem Grund akzeptierte, zu mildern und sie ausschließlich im Rahmen der nationalen Interessen der Ukraine einzusetzen“.
Nach Worten von Jermak spiegeln die meisten Äußerungen von Fokin praktisch die „Bestimmungen von Minsk I und Minsk II“ wider. Er betonte jedoch, dass die Personen, die Kriegsverbrechen begangen, Geiseln nahmen, Gefangenen folterten und töteten, den Terrorismus finanzierten, nicht unter Amnestie fallen können. Die Vereinbarungen von Minsk und Vorschläge der ukrainischen Delegation in der Ukraine-Kontaktgruppe sehen keinen Sonderstatus für den ganzen Donbass sondern nur für besetze Gebiete vor. „Es gibt klare rote Linien, die Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj mehrmals nannte. Deswegen entspricht die Position der ukrainischen Delegation in der Ukraine-Kontaktgruppe in Minsk völlig den nationalen Interessen der Ukraine“, so Jermak.
Witold Fokin sagte in einem Interview für strana.ua, er sei der Meinung, dass der Krieg in der Ostukraine nach einer Verleihung des Sonderstatus für die ganze Region Donbass enden könne. Er sprach sich für die allgemeine Amnestie aus.
Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj hatte am 18. August den ehemaligen Regierungschef Witold Fokin (1990-1992) zum ersten stellvertretenden Leiter der ukrainischen Delegation in der trilateralen Kontaktgruppe zur Lösung der Situation in der Ostukraine ernannt.