Ukraine ruft Botschafter in Minsk zu Konsultationen zurück
„Ich habe entschieden, den Botschafter Ihor Kisym zu Konsultationen zurückzubeordern, um die Perspektive der ukrainisch-belarussischen Beziehungen in der neuen Realität zu beurteilten“, erklärte Kuleba. Die Ukraine unternimmt einen solchen Schritt in den Beziehungen mit Belarus zum ersten Mal, betonte der Außenminister. Grund für diesen Schritt seien „inakzeptable Handlungen von Minsk“.
Dem Minister zufolge übergab die belarussische Regierung am vorigen Freitag die im Land festgenommenen „Wagner-Söldner“ an Russland, obwohl es die rechtlichen Grundlagen für ihre Auslieferung in die Ukraine gab. „Dieser Schritt untergrub das Vertrauen zwischen unseren Ländern und versetzte unseren bilateralen Beziehungen einen schweren Schlag“, stellte der Minister fest. Weiter erklärte Kuleba, dass „Alexander Lukaschenko der Ukraine danach mehrmals und völlig unbegründet unfreundliche Schritte gegenüber Belarus vorwarf“. Außerdem gehe es laut offiziellen Berichten über die mögliche aktive Beteiligung Russlands und der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (ODKB) an der Lösung der Situation in Belarus und dadurch entstehende qualitativ neue Bedrohungen sowohl für die persönliche Sicherheit der Bürger als auch für die regionale Sicherheit.
„Die Gesamtheit dieser Fakten und Handlungen sowie die Entwicklung der Situation in Belarus, wo die Gesellschaft dem offiziellen Ergebnis der Präsidentschaftswahl in Belarus nicht vertraut, ändert die Situation in den ukrainisch-weißrussischen Beziehungen radikal“, betonte der ukrainische Minister.