MH17-Absturz: 7. Gerichtssitzung in Niederlanden
Wie ein Reporter von Ukrinform in Den Haag berichtet, sind Richter, Staatsanwälte, Anwälte, Angehörige der Opfer und Journalisten im Saal präsent. Wegen des Coronavirus halten alle den obligatorischen 1,5 Meter Abstand zu anderen.
Heute sprechen weiter die Anwälte eines der vier Verdächtigen, des Oberstleutnants (Spezialeinheit der GRU) Oleg Pulatow, der den Wunsch geäußert hat, sich dem Prozess anzuschließen. Seine Interessen vertreten die Anwälte Sabine ten Dusshaté und Baudevane van Eick aus der niederländischen Kanzlei Sjöcrona Van Stigt.
Aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus ist die Zahl der Personen, die sich im Gerichtssaal befinden dürfen, begrenzt. Alle Interessierten können auch eine Live-Übertragung mit verfolgen. Sie findet in zwei Sprachen, in niederländischer und englischer Sprache statt.
Wie Ukrinform berichtete, begann das Bezirksgericht von Den Haag im März dieses Jahres den Fall des Absturzes von Flug МН17 über dem Donbass zu behandeln.
Die Boeing 777 der Malaysia Airlines mit der Flugnummer MH17 war am 17. Juli 2014 über dem besetzten Donbass abgeschossen worden. Die Maschine war auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur. Alle 298 Insassen, die meisten von ihnen niederländischen Bürger, kamen dabei ums Leben.
Das internationale Ermittlerteam (Joint Investigation Team JIT) teilte mit, dass die Maschine mit einem Buk-Raketensystem aus Beständen der 53. Flugabwehrbrigade der russischen Streitkräfte, die in Kursk stationiert ist, abgeschossen wurde.
Wie Ukrinform berichtete, hat die internationalen Gruppe JIT (Joint Investigation Team) am 19. Juni 2019 die Namen von vier Verdächtigten an der Beförderung und des Einsatzes des Luftabwehrsystems des Typs Buk genannt.
Das sind der Russe, der Ex-Offizier des Geheimdienstes FSB, der frühere "Verteidigungsminister" der so genannten Volksrepublik Donezk ("DNR") Igor Girkin (Strelkow), General und zum Zeitpunkt des Abschusses des Flugzeuges Oberst des militärischen Geheimdienstes des Generalsstabs der Streitkräfte der Russischen Föderation, der Chef des militärischen Geheimdienstes der so genannten "Volksrepublik" Donezk Sergej Dubinski und Oberstleutnant, Spezialeinsatzkräfte des militärischen Geheimdienstes, Oleg Pulatow. Der vierte Verdächtige ist Ukrainer Leonid Chartschenko, der auf der Seite der "DNR" kämpfte.
nj