Prozess um MH17-Absturz: Tätern droht lebenslange Haft

Werde die Schuld der Angeklagten bei der Zerstörung des Flugzeugs Boeing-777 der Malaysia Airlines nachgewiesen, könne ihnen lebenslange Haft drohen.

Das berichtet Ukrinform-Reporter in Den Haag.

Zugleich weigerte sich die Sprecherin des Bezirksgerichts in Den Haag, Yolande Waynobel, direkt auf die Frage zu antworten, wie viele Jahre Haft den Verdächtigen drohen.

"Wir können die Fristen nicht beurteilen. Alles wird vor Gericht entschieden", sagte Waynobel

Wie Ukrinform berichtete, hat die internationalen Gruppe JIT (Joint Investigation Team) die Namen von vier Verdächtigten an der Beförderung und des Einsatzes des Luftabwehrsystems des Typs Buk genannt.

Darunter der Russe, der Ex-Offizier des Geheimdienstes FSB, der frühere "Verteidigungsminister" der so genannten Volksrepublik Donezk ("DNR") Igor Girkin (Strelkow), General (zum Zeitpunkt der Zerstörung des Flugzeugs) des militärischen Geheimdienstes des Generalsstabs der Streitkräfte der Russischen Föderation, der Chef des militärischen Geheimdienstes der so genannten Volksrepublik Donezk Sergej Dubinski und Oberstleutnant, Spezialeinsatzkräfte des militärischen Geheimdienstes, Oleg Pulatow. Der vierte Verdächtige ist Ukrainer  Leonid Chartschenko, der auf der Seite der "DNR" kämpfte

Die Boeing 777 der Malaysia Airlines mit der Flugnummer MH17 war am 17. Juli 2014 über dem umkämpften Donbass von einer Flugabwehrrakete der Streitkräfte der Russischen Föderation abgeschossen worden. Die Maschine war auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur. Alle 298 Insassen, die meisten von ihnen niederländischen Bürger, kamen dabei ums Leben. 

Das internationale Ermittlerteam (Joint Investigation Team JIT) teilte mit,  dass die Maschine mit einem Buk-Raketensystem aus Beständen der 53. Flugabwehrbrigade, die in Kursk stationiert ist, abgeschossen wurde. 

Die Niederlande haben im Mai 2018 Russland für den Abschuss des Fluges MH17 über der Ukraine verantwortlich gemacht.

nj