Ukrainischer Botschafter in Berlin: Ukraine ist empört über Forderungen nach Abbau von Russland-Sanktionen
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„Die Russland-Sanktionen abzubauen, ohne dass der Kreml den blutigen Krieg gegen die Ukraine beendet hat, wäre ein fataler Fehler“, sagte der Botschafter. Melnyk reagierte dabei auf Worten des Präsidenten des Deutschen Bauernverbands, Joachim Rukwied, der zuvor „massive Folgen“ des russischen Embargos für viele westliche Lebensmittel als Vergeltung für die EU-Wirtschaftssanktionen beklagte. „Russland war für den deutschen Agrarsektor ein wichtiger Markt mit einem Handelsvolumen von 1,6 Milliarden Euro pro Jahr“, erklärte Rukwied.
Melnyk betonte weiter, von vermeintlichen „katastrophalen Verlusten“ der deutschen Wirtschaft könne keine Rede sein. Die deutschen Agrarexporte nach Russland stiegen von 2015 auf 2016 um 2,4 Prozent auf 889 Millionen Euro an, sagte der Botschafter unter Verweis auf Zahlen des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Auch von 2016 auf 2017 war laut dem Statistischen Bundesamt ein Anstieg von mehreren Prozent zu verzeichnen.
Es sei irreführend, unter diesen Umständen eine verheerende Wirkung der Sanktionen auf die Agrarbranche zu beklagen, so Melnyk. „Sich so viel um die Schweine Sorgen zu machen und dabei über 10 300 getötete Ukrainer hinwegzusehen sowie neue Opfer kaum in Kauf zu nehmen, ist moralisch und christlich schwer vertretbar“, sagte der Diplomat. „Das wäre ein Dolchstoß in unseren Rücken. Die Ukrainer hoffen auf die standfeste Solidarität der neuen Bundesregierung und einen neuen baldigen Anlauf der diplomatischen Bemühungen, um dem russischen Krieg ein Ende zu setzen.“