Gazprom bucht keine zusätzlichen Transitkapazitäten trotz hoher Gaspreise in Europa
Nach Angaben des Unternehmens wurden im Juni 2021 3,72 Milliarden Kubikmeter Erdgas, etwa so viel wie im Mai, durch die Ukraine nach Europa befördert. Der Tagestransit betrug 124 Millionen Kubikmeter.
Seit dem April 2021 bot „Operator GTS Ukraine“ in Auktionen die zusätzlichen Transitkapazitäten für Erdgas von der russischen Gas-Meßstation Sudscha an der Grenze an. Diese Transitkapazitäten wurden laut dem Unternehmen nicht gebucht und das bedeutet, dass Gazprom zusätzliche Gasmenge nach Europa nicht liefern will. Das habe zum stärksten Preisanstieg in Europa seit 2008 bis 37 Euro pro MWh oder über 450 US-Dollar pro 1000 Kubikmeter geführt.
Die Gasspeicher in Europa sind „Operator GTS Ukraine“ zufolge noch nicht bis zur Hälfte gefüllt und die Situation wird sich bald verschärfen. Vom 6. bis 10. Juli seien Wartungsarbeiten der Gaspipeline Jamal – Europa und vom 13. bis 23. Juli der Pipeline Nord Stream 1 geplant.
Am 5. Juli wurde die von „Operator GTS Ukraine“ angebotene zusätzlichen Transitkapazitäten auf GSA Platform і Regional Booking Platform für den Zeitraum vom 1. Oktober 2021 bis zum 30. September 2022 nicht gebucht, heißt.
„Operator GTS Ukraine“ erklärte, dass das Unternehmen den Transit des Erdgases durch die Ukraine erhöhen kann. „Wenn Gazprom die Nachfrage auf Gas nicht decken kann, müssen andere Gasproduzenten aus Russland und Zentralasien den Zugang zum russischen und ukrainischen Gasnetz bekommen“, sagte der Unternehmenschef Serhij Makohon. Die EU müsse den Missbrauch einer Marktbeherrschung durch Gazprom mit dem Ziel, die Inbetriebnahme der Pipeline Nord Stream 2 zu erzwingen, stoppen.