Ukraine verzichtet auf Lagerung von abgebrannten Brennstäben in Russland
Das erklärte der amtierende Präsident des staatlichen Konzers Energoatom, Petro Kotin, bei einem Besuch im Atomkraftwerk Saporischschja. „Wir haben den Transport von abgebrannten Brennelementen nach Russland gestoppt. Wenn nichts Außergewöhnliches passieren sollte, werden wir im kommenden Jahr nichts zur Lagerung nach Russland liefern“, sagte er.
Kotin sagte weiter, dass im Mai 2021 die erste Partie von Atomabfällen aus dem Atomkraftwerk Süd-Ukraine für die Lagerung im Zwischenlager in Tschernobyl erwartet wird. Die letzte Hürde dafür ist ihm zufolge die fehlende Eisenbahnstrecke zum Zwischenlager. Kotin hofft, dass die 43 Kilometer lange Eisenbahnstrecke vom Bahnhof Wiltscha bis zum Bahnhof Janiw (in der Sperrzone von Tschornobyl) gebaut wird. Die Strecke würde den Transport von abgebrannten Brennelementen aus drei Atomkraftwerken – Riwne, Süd-Ukraine und Chmelnyzk (das vierte Atomkraftwerk der Ukraine Saporischschja verfügt über das eigene Lager) ermöglichen.
Im Dezember 2020 wurde die erste Teil des Zwischenlagers für abgebrannte Brennelemente (Interim Spent Fuel Storage 2) am Standort des Atomkraftwerks Tschornobyk von Holtec International gebaut.