Vizechef Medwedew: Gazprom leitet Schritte zur Kündigung von Gasverträgen mit Natfogaz ein
Das berichtet die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf den Vizechef des Unternehmens Alexandr Medwedew. „Wir haben ein Verfahren zur Kündigung von Gasverträgen mit Natfogaz eingeleitet. Mit dem Fall vor dem Stockholmer Schiedsgericht werden sich absolut genau andere Schiedsrichter befassen“, erklärte Medwedew.
Der russische Experte Michail Krutiching erklärte in diesem Zusammenhang gegenüber Ukriform, dass die Rhetorik von Gazprom etwas abgemildert ist. Zuvor habe Gazprom über die „unverzügliche Kündigung aller Verträge“ erklärt. Jetzt gehe es um die Einleitung der Kündigung der Verträge mit Naftogaz. Das sei etwas anders und könne „ lange, vielleicht das ganze Jahr, dauern“.
Das Schiedsgericht der Stockholmer Handelskammer hatte am 28. Februar entschieden, dass Gazprom dem ukrainischen Naftogaz 4,63 Milliarden US-Dollar für vereinbarte aber nicht gelieferte Gas-Transitmengen zahlen muss. Angesichts der Kompensation, die zuvor dem russischen Unternehmen vom Schiedsgericht zugesprochen wurde, muss Gazprom insgesamt 2,56 Milliarden Naftogaz zahlen.
Nach dem Schiedsspruch erklärte Gazprom über die sofortige Kündigung der Verträge über die Gaslieferung und den Gastransit mit Naftogaz. Nach Angaben des ukrainischen Konzerns habe er noch keine Dokumente von Gazprom über die Kündigung erhalten.