Abschuss von MH-17: Strafprozess in den Niederlanden fortgesetzt
Der Prozess findet in einem Gebäude am Amsterdamer Flughafen Schiphol statt. Wegen des Coronavirus ist die Zahl der Menschen im Gerichtssaal begrenzt, die Sitzungen werden live im Internet übertragen.
Diese Prozessphase soll vom 8. Juni bis zum 3. Juli dauern. Der Prozess kann aber wegen des Coronavirus vertagt werden.
Im Gerichtssaal sind Richter, Staatsanwälte, Verwandte der Opfer und Verteidiger des angeklagten russischen Geheimdienstlers Oleg Pulatow anwesend, berichtet ein Korrespondent von Ukrinform.
Der Prozess begann am 8. März. Nach drei Sitzungen wurde er auf den 8. Juni vertagt.
Angeklagt sind drei Russen und ein Ukrainer. Bei den Russen handelt es sich um den Ex-Offizier des russischen Militärgeheimdienstes GRU und den früheren so genannten Verteidigungsminister der „Volksrepublik“ Donezk, Igor Girkin (Strelkow), den General, zu Zeitpunkt des Flugzeugabschusses Oberst des GRU und den so genannten Leiter des „GRU der Volksrepublik Donezk“, Sergej Dubinskij, den Oberstleutnant des GRU Oleg Pulatow. Der Ukrainer Leonid Chartschenko kämpfe an der Seite der „Volksrepublik Donezk“. Das Verfahren findet in Abwesenheit der Angeklagten statt. Oleg Pulatow wird beim Prozess von niederländischen Anwälten vertreten.
Die Boeing von Malaysia Airlines mit der Flugnummer MH17 wurde am 17. Juni 2014 über den besetzten Gebieten der Ostukraine abgeschossen. Alle 298 Menschen an Bord kamen ums Leben.
Laut dem Bericht des internationalen Ermittlerteams (Joint Investigation Team JIT) zum Abschuss von MH-17 wurde die Passagiermaschine mit einem Flugabwehrsystem Buk der russischen Streitkräfte abgeschossen. Das Buk-Raketensystem gehörte zu Beständen der 53. Luftabwehr-Brigade in der russischen Stadt Kursk. Das Ermittlungsteam besteht aus Vertretern der Niederlanden, Malaysias, Australiens, Belgiens und der Ukraine.