MH17: Ukrainische Geheimdienste entführen aus besetzen Gebieten möglichen Zeugen
Die Operation wurde Ende Juni durchgeführt, berichtet BBC Ukraine unter Berufung auf Worte des Anwalts Roman Hontarjew und der Tochter von Zemach. Offiziell wollen die ukrainischen Behörden die Information weder bestätigen noch kommentieren.
Angehörige von Zemach vermuten, dass der Mann für Geheimdienste interessant wurde, weil die Maschine von Malaysia Airlines mit Flugnummer MH17 nahe der Stadt Snischne abgeschossen wurde. Wolodymyr Zemach diente damals in den prorussischen Formationen der „Volksrepublik Donezk“. Nach Angaben der Angehörigen wurde Zemach am 27. Juni in seiner Wohnung in Snischne gefasst und über die Konfliktlinie in die von der ukrainischen Armee kontrollierten Gebiet gebracht.
Laut dem Anwalt wurde Zemacht am 28. Juni nach Kyjiw gebracht. Am 29. Juni ordnete das Bezirksgericht Schewtschenkiwskyj die Untersuchungshaft gegen ihn für zwei Monate an.
Nach Worten von Angehörigen wird Zemach die „Bildung der terroristischen Gruppe oder Organisation“ vorgeworfen. Ihm drohen von acht bis fünfzehn Jahren Haft.
Die Boeing von Malaysia Airlines wurde am 17. Juni 2014 über den besetzten Gebieten der Ostukraine abgeschossen. Alle 298 Menschen an Bord kamen ums Leben.
Das internationale Ermittlerteam hatte am 19. Juni drei Russen und einen Ukrainer für den Tod der Insassen verantwortlich gemacht.
Angeklagt wurden Ukrainer Leonid Khartschenko, der für „Volksprepublik Donezk“ kämpfte, Oberst des russischen Nachrichtendienstes GRU und Leiter von „GRU des Volksrepublik Donezk“ Sergey Dubinskiy, Oberstleutnant a.D der russischen Luftlandetruppen Oleg Pulatov und der ehemalige Oberst des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB Igor Girkin.