ISW findet keine Beweise für Lawrows Behauptung eines angeblichen „ukrainischen Angriffs“ auf Putins Residenz

ISW findet keine Beweise für Lawrows Behauptung eines angeblichen „ukrainischen Angriffs“ auf Putins Residenz

Ukrinform Nachrichten
Analysten des US-Instituts für Kriegsstudien ISW haben keine Bestätigung für die Behauptung des russischen Außenministers Sergej Lawrow über einen angeblichen „ukrainischen Angriff“ mit Drohnen auf die Residenz von Kremlchef Wladimir Putin in Waldai in der Region Nowgorod gefunden.

Wie Ukrinform berichtet, geht dies aus einem Bericht des Instituts hervor.

Wie das ISW feststellt, werden bestätigte ukrainische Angriffe auf russisches Territorium üblicherweise durch Beweise untermauert, die man in öffentlichen Quellen finden kann.

Zu diesen Beweisen gehören häufig geolokalisierte Videoaufnahmen, der Einsatz der russischen Luftabwehr, Explosionen, Brände oder Rauchwolken in der Nähe von Zielobjekten; Aussagen lokaler und regionaler russischer Behörden, die erfolgreiche ukrainische Angriffe in der Regel herunterspielen und Drohnen als „Trümmer“ beschreiben; sowie Berichte lokaler Quellen und Medien über Brände oder Schäden an solchen Orten.

Die Analysten des ISW haben weder solche Videos noch lokale oder regionale Berichte über ukrainische Angriffe in der Nähe von Putins Residenz beobachtet, die Lawrows Behauptung stützen würden.

Lawrows Behauptung, 89 ukrainische Drohnen seien angeblich über der Region Nowgorod abgeschossen worden, widerspricht auch der Aussage des russischen Verteidigungsministeriums, wonach russische Streitkräfte in der Nacht vom 28. auf den 29. Dezember 47 ukrainische Drohnen über der Region abgeschossen hätten, was die Behauptung des russischen Außenministers noch mehr untergräbt.

Ukrainische Streitkräfte haben früher zahlreiche Angriffe auf militärische Ziele in der Region Nowgorod durchgeführt, was durch Beweise belegt wurde.

Dieses Mal hat der Kreml jedoch keine Beweise für seine Behauptung vorgelegt, ukrainische Streitkräfte hätten am 29. Dezember Putins Residenz beschossen.

Die russische unabhängige Ausgabe SOTA veröffentlichte auch eine Untersuchung, die ergab, dass die Bewohner von Waldai in der Nacht keinen Einsatz der Luftverteidigung hörten, obwohl die russischen Luftverteidigungskräfte im Falle eines Angriffs angeblich 91 ukrainische Drohnen abschießen müssten.

Wie berichtet reagierte Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Lawrows Aussage über einen angeblichen Drohnenangriff auf Putins Residenz in Waldai und die Drohungen, als Reaktion darauf entsprechende ukrainische Einrichtungen anzugreifen. Der Präsident bezeichnete diese Aussagen angesichts der Fortschritte in den ukrainisch-amerikanischen Verhandlungen als Lüge. „Ein Angriff auf die Hauptstadt könnte erfolgen. Vor allem, dass dieser Mensch, wenn man das überhaupt Mensch nennen kann, sagte, dass sie entsprechende Ziele auswählen werden. Das heißt, sie drohen“, merkte Selenskyj an.


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